Siemens und luxemburgisches Startup Boson Energy treffen Vereinbarung zur Waste-to-Hydrogen (to-X)-Technologie
Das luxemburgische Startup Boson Energy, welches unter anderem bereits in Göttingen ansässig ist und die Siemens AG haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Zusammenarbeit im Bereich Technologie, die nicht wiederverwertbare Abfälle in saubere Energie umwandelt, zu erleichtern. Die Kooperation zielt darauf ab, die nachhaltige, lokale Energiesicherheit zu fördern und eine wasserstoffbasierte Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu ermöglichen, ohne dabei die Netzstabilität zu gefährden oder Verbraucherpreise zu beeinflussen.
„Wir freuen uns sehr, mit Siemens zusammenzuarbeiten und so unsere Kräfte zu bündeln, um mit unserer Waste-to-X-Lösung die Gesellschaft zu verändern und zur globalen Dekarbonisierung beizutragen“, sagt Jan Grimbrandt, CEO von Boson Energy. „Die spezifischen Kompetenzen von Siemens in Bezug auf Menschen und Technologie ermöglichen es Boson Energy, quasi ‘unbegrenzt’ zu skalieren, um so vom ersten Tag an Märkte weltweit zu erreichen – von Berlin bis Delhi und darüber hinaus.“
Siemens bietet Technologie für jede Etappe der Verbindung von Abschnitten, von den ersten chemischen Prozessen bis zu den fertigen Ladestationen. Das Portfolio umfasst alle erforderlichen Produkte, Lösungen und Services in den Bereichen Automatisierung, Elektrifizierung und Instrumentierung. Als Technologiepartner unterstützt Siemens Boson Energy bei der Entwicklung eines Modells für eine skalierbare und reproduzierbare Lösung. Dabei wird die neueste Technologie hinsichtlich digitaler Services und Software für die Optimierung, Standardisierung und Simulation sowohl in der Fertigungs- als auch in der Betriebsphase eingesetzt.
„Wir freuen uns, Boson Energy mit unserem Portfolio zu unterstützen, um zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft beizutragen“, so Axel Lorenz, CEO Process Automation bei Siemens Digital Industries. „Digitalisierung und Automatisierung sind für den Aufbau und die Skalierung von Produktionskapazitäten entscheidend – ganz besonders für komplexe Prozesse wie das thermochemische Recycling.“
Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Boson Energy stellt sich dieser Herausforderung und trägt mit seiner dezentralen Produktion von lokaler Energie und Chemikalien zur Dekarbonisierung bei. Dabei werden nicht wiederverwertbare Abfälle in nachhaltigen Wasserstoff umgewandelt, der am Verwendungsort gegenüber fossilen Brennstoffen hinsichtlich Kosten wettbewerbsfähig ist. Hierzu wird die HPAG-Technologie (Hydrogen by Plasma Assisted Gasification) in eine „Energie Hub“-Lösung integriert, die das kreislauffähige Wasserstoffpotenzial von Abfällen auf einzigartig nachhaltige Weise nutzt. Der dabei erzeugte Wasserstoff kann netzunabhängige Anwendungen wie Schnellladung unterstützen und einen zuverlässigeren Netzbetrieb ermöglichen.
„Die Zusammenarbeit mit Boson Energy ist ein wichtiger Schritt in unserem Engagement, Technologien zur CO₂-Reduzierung voranzutreiben“, fügt Stephan May, CEO Electrification and Automation bei Siemens Smart Infrastructure, hinzu. „Indem wir unser umfassendes Portfolio gesamthaft nutzen, wollen wir ein skalierbares und effizientes Modell für die Umwandlung von Abfall in sauberen Wasserstoff schaffen. Diese Zusammenarbeit trägt nicht nur dem dringenden Bedarf an lokaler Energiesicherheit Rechnung, sondern leistet auch einen Beitrag zur Verringerung des globalen CO₂-Fußabdrucks und ebnet den Weg für eine nachhaltigere Zukunft.“
Boson Energy plant den Bau von mehr als 300 Anlagen, um bis zum Jahr 2030 1 Million Tonnen kreislauffähigen Wasserstoff aus Abfällen zu produzieren und damit bis zu 30 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr zu vermeiden. Beginnend in Schweden, Polen und Deutschland und anschließend in ganz Europa strebt Boson Energy eine globale Präsenz an.
Die Absichtserklärung wurde auf der ACHEMA in Frankfurt von Axel Lorenz, CEO Process Automation, und im Vorfeld von Stephan May, CEO Electrification and Automation bei Siemens, unterzeichnet.
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