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© EuroHPC JU
17/12/2024

Die Zukunft der KI in Europa: Luxemburg und Deutschland als Standorte für europäische KI-Zentren ausgewählt

Die EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) hat die Standorte bestimmt, an denen die ersten europäischen KI-Zentren eingerichtet werden. Diese sollen im nächsten Jahr in Finnland, Deutschland, Griechenland, Italien, Luxemburg, Spanien und Schweden in Betrieb gehen.

Diese sieben Innovationszentren bündeln Ressourcen der Europäischen Union (EU) und nationaler Behörden. Sie stehen für eine enge Zusammenarbeit zwischen 17 europäischen Ländern, wobei viele Konsortien länderübergreifend organisiert sind. Ziel der EuroHPC-KI-Initiative ist es, ein starkes, miteinander vernetztes Netzwerk von KI-Hubs zu schaffen. Diese sollen als zentrale Anlaufstellen für Startups, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Forschende dienen und umfassende Unterstützung bieten, darunter Zugang zu hochleistungsfähigen, KI-optimierten Rechenressourcen (HPC), Schulungen und technischem Fachwissen.

Die Auswahl dieser sieben Standorte, die die neuen KI-Zentren im Namen der EuroHPC JU betreiben werden, soll Spitzenforschung und -anwendungen fördern, der Industrie Zugang zu modernsten KI-Tools ermöglichen und Innovationen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Energie und Klimaschutz vorantreiben.

 

Luxemburg (L-AI Factory)

 

Das KI-Zentrum in Luxemburg soll die Position des Landes als europäischer Vorreiter im Bereich künstliche Intelligenz weiter stärken.

Die L-AI Factory ist darauf ausgelegt, strategische Herausforderungen in Schlüsselbereichen wie Finanzen, Raumfahrt, Cybersicherheit und der grünen Wirtschaft zu bewältigen. Ziel ist es, Unternehmen – insbesondere Startups und KMU – durch schnelle Integration und maßgeschneiderte Unterstützung den Zugang zu KI-Technologien zu erleichtern.

Im Zentrum steht MeluXina-AI, ein KI-optimierter Supercomputer, der außergewöhnliche Rechen-, Daten- und Konnektivitätskapazitäten bietet.

Das Projekt vereint die Expertise von Luxinnovation, dem Luxembourg National Data Service (LNDS), der Universität Luxemburg (Uni.lu) und dem Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST). Unter der Koordination von LuxProvide und mit Unterstützung wichtiger nationaler Partner wird dieses Vorhaben Luxemburgs Innovationskraft weiter stärken.

MeluXina-AI wird von LuxProvide, einem Mitglied des Business Club Luxemburg-Deutschland (BCLD), betrieben und in Bissen neben dem bestehenden EuroHPC-Supercomputer MeluXina angesiedelt sein.

Durch diese Initiative möchte Luxemburg die europäische Digitalisierungsagenda voranbringen und so die Wettbewerbsfähigkeit, Innovationsfähigkeit, Resilienz und Souveränität der EU stärken.

Deutschland (HammerHAI)

 

HammerHAI (Hybrid and Advanced Machine Learning Platform for Manufacturing, Engineering, And Research @ HLRS)

wird ein zentraler Anlaufpunkt für KI-Nutzer aus Wissenschaft und Industrie sein. Ein besonderer Fokus liegt darauf, Barrieren abzubauen, die Startups, KMU und größere Unternehmen bisher daran hindern, KI-Technologien einzusetzen.

Das Projekt wird vom Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) koordiniert und durch ein starkes deutsches Konsortium unterstützt, der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen  (GWDG), dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BADW-LRZ), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und SICOS angehören. Die neue Plattform wird am HLRS in Stuttgart angesiedelt sein.

HammerHAI wird eine groß angelegte, KI-optimierte Infrastruktur am HLRS installieren, die eine sichere, lokale und vertrauenswürdige Plattform für maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und hybride HPC-/KI-Anwendungen bietet.

Die Architektur nutzt cloudähnliche Technologien, die in der KI-Community weit verbreitet sind, um Nutzern den Wechsel und die Skalierung bestehender KI-Anwendungen von lokalen Netzwerken oder anderen Cloud-Diensten zu erleichtern. Zusätzlich wird das Zentrum Workflow-Vorlagen, vortrainierte Modelle und gemeinsame Datensätze bereitstellen.

HammerHAI bietet eine flexible Unterstützung entlang des gesamten KI-Lebenszyklus – von der Entwicklung neuer Modelle bis hin zur Implementierung. Zudem wird das Zentrum dedizierte Benutzerbetreuung und berufliche Weiterbildung anbieten, um den Nutzern die Entwicklung neuer Kompetenzen zu ermöglichen.

Das Konsortium arbeitet eng mit dem deutschen und europäischen KI-Ökosystem zusammen, um Innovationen zu beschleunigen, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Entwicklung neuer KI-basierter Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen.

Dieser Text wurde aus dem Englischen vom Business Club Luxemburg-Deutschland ins Deutsche übersetzt. 

Quelle: (Selection of the First Seven AI Factories to Drive Europe's Leadership in AI - EuroHPC JU )