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06/03/2013

DZ BANK: Vorläufige Geschäftszahlen 2012

DZ BANK Gruppe: Vorsteuerergebnis erreicht rund 1,32 Mrd. Euro – Kernkapitalquote deutlich gestärkt

Die DZ BANK Gruppe hat ihr Ergebnis im Geschäftsjahr 2012 deutlich gesteigert. Die vorläufigen Geschäftszahlen nach IFRS weisen ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,319 Milliarden Euro aus. Das entspricht in etwa einer Vervierfachung des Vorjahreswerts von 324 Millionen Euro. „Dieses gute Ergebnis ist Ausdruck unserer klaren Positionierung als verbundfokussierte Allfinanzgruppe und wird getragen von der positiven operativen Entwicklung in nahezu allen Einheiten der DZ BANK Gruppe“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK AG. „Angesichts eines herausfordernden Umfelds können wir mit dieser Ergebnisentwicklung zufrieden sein. Sie ist Beleg für die Ertragskraft und Stabilität unseres eng am Kunden ausgerichteten Geschäftsmodells. Gemeinsam mit den Genossenschaftsbanken sind wir ein verlässlicher Partner für die Realwirtschaft.“

Dank der guten Ergebnisentwicklung konnte die DZ BANK Gruppe ihre Kapitalbasis weiter stärken. Die Kernkapitalquote stieg im Jahresverlauf von 11,8 Prozent auf 14,9 Prozent. Das entspricht einer Verdoppelung seit 2008, obwohl bereits höhere Kapitalanforderungen im Rahmen der Umsetzung von Basel 2,5 verarbeitet werden mussten. Allein 2012 wurden 2,3 Milliarden Euro zusätzliche Kapitalsubstanz gebildet. Neben der Thesaurierung von Gewinnen wurde dies durch ein sorgfältiges Management der Risikoaktiva erreicht. „Wir kommen mit der Verbesserung der Kapitalausstattung gut voran und erfüllen die regulatorischen Mindestvorgaben gemäß Basel III deutlich“, so Kirsch. 

Ergebnisse der DZ BANK Gruppe

Die DZ BANK AG blickt insbesondere im Firmenkundengeschäft auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Im Kreditgeschäft mit Firmenkunden stieg das zugesagte Volumen um mehr als 20 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Im Geschäft mit Förderkrediten steigerte die Bank das Neugeschäftsvolumen um rund 20 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. Im Firmenkundengeschäft trägt vor allem die gemeinsame Marktbearbeitung der genossenschaftlichen FinanzGruppe im deutschen Mittelstand Früchte. Insbesondere bei der Finanzierung von Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien konnten deutliche Zuwächse erzielt werden. Im Privatkundengeschäft war die Verunsicherung der Anleger spürbar. Vor diesem Hintergrund lag das Absatzvolumen von Zertifikaten und strukturierten Wertpapieren bei 4,3 Milliarden Euro nach 5,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Im Kapitalmarktgeschäft konnte die DZ BANK mit einem begleiteten Anleihen-Emissionsvolumen von 22 Milliarden Euro ihre gute Position behaupten.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall erreichte Rekordwerte im Neugeschäft und schloss 2012 rund eine Million neue Bausparverträge mit einem Bausparvolumen von insgesamt 32,8 Milliarden Euro ab (+ 3,6 Prozent). Damit festigte das Unternehmen mit einem Marktanteil von 30,2 Prozent seine Marktführerschaft.

Die R+V Versicherung steigerte die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres um 5,3 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Dabei verzeichnete die Sparte Lebens-/Pensionsversicherung ein Plus von 5,1 Prozent, die Sparte Schaden-/ Unfallversicherung ein Plus von 6,4 Prozent.

Union Investment erzielte Nettomittelzuflüsse von insgesamt 9,9 Milliarden Euro. Die Assets under Management konnten damit zum 31.12.2012 um 11,9 Prozent auf 190,5 Milliarden deutlich gesteigert werden (31.12.2011: 170,3 Milliarden Euro). Im institutionellen Geschäft konnte die Fondsgesellschaft mit einem Nettoneugeschäft von 8,8 Milliarden Euro an die starken Absatzjahre von 2009 und 2010 anknüpfen. Im Privatkundengeschäft wurden Nettomittelzuflüsse in Höhe von 1,1 Milliarden Euro erzielt.

Die TeamBank konnte mit ihrem Ratenkreditangebot easyCredit sowohl das Kreditvolumen (+ 6,5 Prozent) auf 6,2 Milliarden Euro steigern als auch die Anzahl der Kunden (+ 5 Prozent). Sie wuchs damit erneut stärker als der Gesamtmarkt.

Die DZ PRIVATBANK konnte im Rahmen der Marktinitiative Private Banking Bruttoneugelder von über 2 Milliarden Euro gewinnen. Die Assets unter Management beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 13,5 Milliarden Euro.

Die DG HYP ist in ihrem Kerngeschäft als gewerblicher Immobilienfinanzierer inzwischen sehr gut etabliert und profitabel. Im gemeinschaftlich mit den Genossenschaftsbanken betriebenen Kreditgeschäft konnte das Volumen um 19 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gesteigert werden.

Der Zinsüberschuss der DZ BANK Gruppe erhöhte sich gegenüber dem bereits guten Vorjahreswert um 3,9 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro. Signifikante Zuwächse verzeichneten die DZ BANK AG, die Bausparkasse Schwäbisch Hall sowie die TeamBank. Die Steigerung des operativen Zinsüberschusses bei der DZ BANK AG ist vor allem auch auf das Kreditgeschäft mit Firmenkunden zurückzuführen, das den positiven Trend des Vorjahres fortsetzen konnte.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 33,4 Prozent auf
-527 Millionen Euro. Ursächlich dafür waren insbesondere eine im Vergleich zum Vorjahr höhere, aber noch immer auf normalem Niveau befindliche Zuführung zur Einzelrisikovorsorge der DZ BANK AG sowie ein höherer Risikovorsorgebedarf im Osteuropageschäft der VR LEASING.

Der Provisionsüberschuss stieg um 6,3 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro. Eine deutliche Ergebnisverbesserung verzeichnete die Union Investment infolge gestiegener Assets under Management, was zu höheren volumenabhängigen Erträgen führte.

Das Handelsergebnis erhöhte sich auf 659 Millionen Euro nach 398 Millionen Euro im Vorjahr. Dieses Ergebnis ist neben guten Beiträgen aus dem Kundengeschäft des Weiteren auf einen Anstieg in den Bewertungen der Wertpapierhandelsbestände der DZ BANK AG zurückzuführen.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen verminderte sich auf -442 Millionen Euro (Vorjahr: -333 Millionen Euro). Hierin enthalten sind Belastungen aus Wertberichtigungen und Veräußerungen aus dem ABS-Portfolio der DZ BANK AG, aus einer Wertberichtigung auf die VB-Leasing International Holding, die das Osteuropa-Geschäft der VR LEASING bündelt, sowie aus Belastungen aufgrund der Beendigung der Equity-Methode bei der Beteiligung der ÖVAG, die im Berichtszeitraum wirksam wurde.  

Das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf –276 Millionen Euro gegenüber –999 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser für die DZ BANK Gruppe ausgewiesene Betrag betrifft weitgehend die DG HYP, die in deutlich geringerem Umfang als im Vorjahr durch Bewertungsabschläge bei Anleihen der europäischen Peripheriestaaten belastet war.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen um 4,9 Prozent höher als im Vorjahr bei 2,86 Milliarden Euro. Dabei stiegen die Personalaufwendungen um 4,5 Prozent aufgrund höherer Mitarbeiterzahlen in Wachstumsfeldern wie dem Firmenkundengeschäft der DZ BANK AG, bei der DZ PRIVATBANK infolge der Fusion mit der Private Banking-Einheit der WGZ BANK sowie bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Die Sachkosten erhöhten sich um 5,9 Prozent. Hierfür waren auch die gestiegenen regulatorischen Anforderungen maßgeblich.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) lagen per 31.12.2012 bei 89 Milliarden Euro. Das sind 11 Prozent weniger als im Vorjahr (rund 100 Milliarden Euro). Gegenüber dem Jahr 2008 konnten die RWA damit trotz des RWA-erhöhenden CRD III-Effekts (Basel 2,5) um rund 25 Prozent reduziert werden. Inklusive der Effekte aus der „Capital Requirements Regulation“ (CRR, proforma) betrugen die RWA 119 Milliarden Euro.

Die Kernkapitalquote (Tier 1 Ratio) verbesserte sich auf 14,9 Prozent (Basel 2,5). Unter Berücksichtigung der CRR, pro forma, beträgt die harte Kernkapitalquote (per 31.12.2012) 9,8 Prozent.

Die Neubewertungsrücklage verbesserte sich zum Bilanzstichtag signifikant um 1,14 Milliarden Euro auf 36 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis erhöhte sich auf 969 Millionen Euro nach 609 Millionen Euro im Vorjahr. 

Der Hauptversammlung soll eine Dividende von 10 Cent je Aktie vorgeschlagen werden. „Mit der vorgeschlagenen Dividende finden wir eine ausgewogene Balance zwischen der Stärkung des Kernkapitals und den Interessen unserer Eigentümer“, erklärt Kirsch. 

Ausblick

Die DZ BANK Gruppe sieht sich wie die gesamte Finanzbranche grundlegenden Veränderungen in der Regulierungs- und Aufsichtsarchitektur gegenüber. „Die detaillierte Ausgestaltung der Vielzahl regulatorischer Einzelinitiativen und damit ihre Wirkung auf unsere Kapitalbasis sind noch nicht abschließend abschätzbar. Sicher ist, dass sich daraus für uns – wie für andere Banken auch – weitere Kapitalbelastungen ergeben werden. Wir werden daher zunächst weiterhin jede aus eigener Kraft erreichbare Verbesserung unserer Kapitalausstattung realisieren. Unser bisheriger Erfolg bestätigt uns auf diesem Weg“, so Kirsch. „Zudem bereiten wir uns darauf vor, unsere innere Substanzstärkung zu gegebener Zeit auch durch Kapitalmaßnahmen aus dem Kreis unserer Eigentümer zu flankieren, sobald die genannten regulatorischen Parameter trittfest sind. Wir tun dies in der gemeinsamen Überzeugung, dass wir unsere Geschicke wie bisher selbst gestalten wollen und dafür auch unsere Kräfte zu mobilisieren bereit sind“, ergänzt Kirsch.

Mit Blick auf die Konjunktur ist das Bild im laufenden Jahr uneinheitlich. So sehen die Volkswirte der DZ BANK die Staaten der Euro-Peripherie im Jahr 2013 aufgrund der dortigen Reformanstrengungen weiterhin in der Rezession. In Deutschland hingegen dürfte das Wachstum mit 0,4 Prozent zumindest im positiven Bereich bleiben und im kommenden Jahr dank positiver Impulse aus Asien und Amerika mit einem Plus von 2,2 Prozent wieder anziehen. „Der Start ins Geschäftsjahr 2013 stimmt uns für den weiteren Verlauf zuversichtlich. Unser Geschäftsmodell hat sich als tragfähig erwiesen und die Ertragskraft entwickelt sich nicht zuletzt aufgrund der vertieften und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken erfreulich. Sofern erneute Verwerfungen an den Finanzmärkten ausbleiben, rechnen wir uns gute Chancen aus, das Ergebnis des Jahres 2012 zu übertreffen.“

Vorläufige GuV DZ BANK Gruppe nach IFRS

In Mio. Euro

2012

2011

Veränderung in %

Zinsüberschuss

3.260

3.137

3,9

Risikovorsorge im Kreditgeschäft

-527

-395

33,4

Provisionsüberschuss

1.024

963

6,3

Handelsergebnis

659

398

65,6

Ergebnis aus Finanzanlagen

-442

-333

32,7

Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten

-276

-999

-72,4

Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft

532

348

52,9

Verwaltungsaufwendungen

-2.855

-2.722

4,9

Sonstiges betriebliches Ergebnis

-56

-73

-23,3

Konzernergebnis vor Steuern

1.319

324

>100,0

Ertragsteuern

-350

285

>100,0

Konzernergebnis

969

609

59,1

Cost Income Ratio [in %]

60,7

79,1

-18,4%-Punkte

Bilanzsumme [in Mrd. Euro]

407,2

405,9

0,3